Vom 21.10.2016 bis 15.01.2017
Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag jeweils 10:00 – 19:00 Uhr (Dienstag geschlossen)
Anhand von internationalen und nationalen herausragenden Projekten zeigt die Ausstellung ökologisch-nachhaltige und aktuelle Positionen der Holz-Baukunst und modernen Holzarchitektur. Präsentiert werden spektakuläre Projekte von Toyo Ito, Shigeru Ban oder Frei Otto ebenso wie richtungsweisende urbane Holz-Wohnbauten, beispielsweise von Kaden & Klingbeil in Berlin/Prenzlauer Berg, sowie die neuesten Tendenzen des Bauens mit Holz über der Hochhausgrenze. Großformatige Modelle werden durch Pläne, Texte und Fotographien umfangreich begleitet.
Ein Baustoff, der seit Beginn der Moderne fast in Vergessenheit geraten ist, beginnt sich wieder im gegenwärtigen Baugeschehen und zunehmend im städtischen Bewusstsein zu etablieren. Galten lange Zeit Stahl, Glas, Ziegel und Beton als Inbegriff moderner Baukunst, so bereichert nun das wahrscheinlich älteste Konstruktionsmaterial die Architektur der Gegenwart. Die Renaissance des modernen Holzbaus begann Anfang der 1990er Jahre und scheint seit diesem Zeitpunkt kontinuierlich zu wachsen.
Ein vertrautes Material präsentiert sich in einer neuen Vielfalt. Laufende Forschung haben enorme Entwicklungen und Verbesserungen in Bautechnik und Anwendung bewirkt und computergestützte Berechnungs- und Fertigungsmethoden eröffnen völlig neue Formen der Gestaltung. Einer der ältesten Baustoffe der Menschheit liefert somit innovative und interessante Beiträge zur Architektur der Gegenwart.
Die Ausstellung zeigt diese aufsehenerregende Holzarchitektur, die überall auf der Welt entsteht und die bis vor kurzem so nicht denkbar war. Sie gibt klare Antworten auf drängende Fragen des Klimawandels. So wird anhand von zahlreichen Grafiken aufgezeigt wie Holzbauten das klimarelevante Gas Kohlendioxid speichern und durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes energieintensive konventionelle Baustoffe ersetzt werden können. Anhand von vergleichenden Ökobilanzierungen bereits ausgeführter Bauten wird dies noch weiter untermauert. Es wird klar, dass Holz zum Symbol für Nachhaltigkeit und ressourcenschonendem Bauen geworden ist. So wird in kaum einen anderen Baustoff mehr Hoffnung auf die Lösung umweltrelevanter Probleme der Bauindustrie gelegt.
Die Geschichte der Ausstellung beginnt im Wald. Seine Bedeutung für Umwelt und Gesellschaft wird erklärt und warum es sinnvoll ist, den faszinierenden Rohstoff primär stofflich zu verwerten. Komplettiert wird der Rundgang mit der Darstellung der zunehmenden Bedeutung von alternativen Holzarten wie beispielsweise dem Laubholz das besonders für zukünftige Baugeschehen relevant sein wird. In der Ausstellung wird die Faszination eines Werkstoffes deutlich, der praktisch vor der Haustür wächst und wie kein anderer vielfältig verwendbar ist. Ein Material das von großen Tragwerken bis zu Möbeln schon seit Jahrhunderten seine Eignung bewiesen hat und nach wie vor für viele Menschen mit großem Wohlbehagen verbunden ist.
Kuratiert wird die Ausstellung von Professor Hermann Kaufmann in Zusammenarbeit mit Professor Winfried Nerdinger von der Technischen Universität München. Durchgeführt wird sie in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin und gefördert durch die DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt, den DHWR Deutschen Holzwirtschaftsrat e.V., den GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. und proHolz Bayern, dem Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbe und den Bayerischen Staatsforsten AöR.
Webseite: http://www.bauenmitholz.berlin
Download: Bauen mit Holz, Berlin (Postkare)